Unaufhörlich an meiner Seite regt sich der Dämon; er
umschwebt mich mich wie eine unfühlbare Luft; ich schlinge ihn hinab
und merke, wie er in meiner Lunge brennt und sie mit ewiger
und schuldhafter Begierde füllt.
Manchmal, da meine große Liebe zur Kunst ihm bekannt ist,
nimmt er Gestalt der verführerischsten Frauen an, und listig
unter trügerischen Vorwand gewöhnt er meine Lippen an
schändliche Zaubergetränke.
o führt er mich, dem Auge Gottes fern, keuchend und
erschöpft vor Müdigkeit, in unabsehbar öde Ebenen des Grauens.
Und wirft in meine ganz verwirrten Augen besudelte Gewänder,
offene Wunden und das blutige Gepränge der Zerstörung.
Die Natur ist ein Tempel, wo aus lebendigen Pfeilern zuweilen
wirre Worte dringen; der Mensch geht durch Wälder von
Symbolen, die mit vertrauten Blick ihn beobachten.
Wie langer Hall und Widerhall, die fern vernommen in eine
finstere und tiefe Einheit schmelzen, weit wie die Nacht und wie
die Helle, antworten die Düfte, Farben und Töne einander.
Düfte gibt es, frisch wie Fleisch von Kindern, süß
wie Hoboen, grün wie Wiesen, - und andere, zersetzt, üppig und
triumphierend.
Ausdehnend sich Unendlichen gleich, so Ambra, Moschus,
Benzoe und Weihrauch, die Verzückungen des Geistes
und der Sinne singen
Die strengen Weisen und die Liebesvollen
Sie mögen beide in der Reife Zeit
Die üppigen Katzen, Stolz der Häuslichkeit,
Die wie sie sesshaft sind und Wärme wollen
Nach Wissen und nach tiefen Lüsten
Sind ihnen lieb das Schweigen und die Nacht;
Zu Rennern hätte Hades sie gemacht,
Wenn sie der Knechtschaft sich zu beugen wüssten
Beim Sinnen haben sie den edlen Stand
Der Sphinxe, die am Saum der großen Stillen
Sich reihn in Schlaf voll Träumen ohne Ende;
Von Zauberfunken sprüht die trächtige Lende,
Und goldener Splitter Spreu, wie feiner Sand,
Besternt das Weltgeheimnis der Pupillen
Komm, schöne Katze, auf mein liebend Herze
Und halte noch zurück der Pfote Krallen;
Lass tauchend mich in deine Augen fallen,
Worin sich mischen der Achat und Erze.
Wenn meine Finger streicheln ohne Hasten
Dein Haupt und den geschmeidigsten der Rücken,
Die Hände trunken werden vor Entzücken,
Den Leib, der Ströme ausschickt abzutasten,
Seh ich mein Weib im Geist! Sein Blick versehrt
Wie deiner, du so liebenswürdiges Tier,
Gleich tief und kalt und schneidend wie ein Schwert,
Und von dem Fuß zum Haupt schwimmen ihr
In flüchtigen Häuchen Düfte voll Gefahren,
Die ihres braunen Leibes reiz sich paaren
In den Gewölben unlotbarer Trauer,
Wo mich das Schicksal lange schon eingesenkt,
Wo nie ein Strahl sein rosig Licht verschenkt,
Wo mit der Nacht allein - o Wirtin sauer ! -
Ich bin, dem Maler gleich, den Gott im Scherz
Verdammte, auf die Finsternis zu malen,
Wo, Koch mit Gier nach schauerlichen Mahlen,
Ich siede und verzehre dich, mein Herz -
Scheint Augenblicke lang und steigt und breitet
Sich aus ein Geist voll Glanz bei holdem Wuchs.
Wie er verträumt und morgenländisch schreitet
Und voll zu seiner ganzen Größe wuchs,
Kenn ich den Gast beim schönen Angesicht:
Sie ist's, die Dunkle und dabei mein Licht!